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Twitter wird für erste User kostenpflichtig – Multimedia

Elon Musk will von Twitter-Usern Geld.


Elon Musk will von Twitter-Usern Geld.
©REUTERS/Dado Ruvic/Illustration/File Photo

Twitter (X) testet erstmals Einschränkungen für Gratis-Nutzer und begründet das mit dem Kampf gegen automatisierte Bot-Accounts. Experten zweifeln am Erfolg der Maßnahmen.

Elon Musk experimentiert nach dem Kauf des Kurznachrichtendiensts Twitter (X) mit weitreichenden Einschränkungen für Gratis-Nutzer der Online-Plattform.

Neue Twitter-Nutzer müssen in ersten Ländern zahlen

Zunächst in Neuseeland und auf den Philippinen können neue Nutzer des Dienstes erst mit einer Gebühr von einem US-Dollar pro Jahr Beiträge veröffentlichen sowie Posts anderer zitieren oder weiterverbreiten. Kostenlos kann man X nur passiv nutzen: Beiträge lesen, Videos ansehen, anderen Nutzern folgen. Das Programm sei ein Versuch, die Plattform gegen automatisierte Bot-Accounts und Verbreiter von Spam-Nachrichten zu schützen, teilte X in der Nacht auf Mittwoch mit. Man werde bald über Ergebnisse informieren.

Experte: Kosten für Twitter höher als Einnahmen

Beobachter zeigten sich skeptisch: So merkte der IT-Sicherheitsexperte Marcus Hutchins an, ihm falle keine Bot-Aktivität ein, die sich mit der Gebühr von einem Dollar pro Jahr stoppen ließe. Eher werde der Schritt die Plattform Geld kosten. “Spammer werden gestohlene Kreditkarten verwenden – und die Kosten für Rückbuchungen werden höher sein als die Abo-Einnahmen”, schrieb Hutchins beim Konkurrenzdienst Threads.

Twitter-Werbeeinnahmen nach Musk-Übernahme eingebrochen

Tech-Milliardär Musk hatte Twitter vor knapp einem Jahr für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Seitdem leidet die Plattform unter einem Einbruch der Werbeerlöse, weil Unternehmen ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchten. Musk bestätigte mehrfach, dass der in X umbenannte Dienst nur noch etwa halb so viel Geld mit Werbung erwirtschafte als Twitter vor dem Kauf. Er versucht, stärker auf Abo-Gebühren zu setzen. So ließ er bereits einschränken, wie viele Beiträge pro Tage Nutzer sehen können, ohne eine Gebühr von rund 9,50 Euro pro Monat zu bezahlen.

Der Tech-Milliardär hatte bereits vor einigen Wochen gesagt, X bewege sich in die Richtung, eine kleine Gebühr für die Nutzung zu verlangen. Nur so könne man gegen Bots und Spam vorgehen. Danach kam aber zunächst einmal nichts, so dass unklar blieb, ob die Ankündigung umgesetzt würde.

Facebook überlegt kostenpflichtige Version ohne Werbung

Die Dienste kostenlos zu lassen und mit Werbung zu finanzieren, war das Erfolgsmodell, mit dem zum Beispiel Facebook mehrere Milliarden Nutzer gewann. Twitter war schon immer kleiner. Inzwischen überlegt aber auch der Facebook-Konzern Meta laut Medienberichten, in Europa eine kostenpflichtige Version ohne Werbung aufzulegen. Der Grund dafür soll allerdings nicht das Streben nach mehr Geld sein, sondern ein Versuch, Kontroversen um die Einhaltung europäischer Datenschutz-Regeln auszuräumen.

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