Schattig

Austria-Serie gegen Salzburg am Prüfstand

Michael Wimmer und die Austria haben einen Lauf © APA/GEORG HOCHMUTH

Die aktuelle Serie der Wiener Austria wird auf die Probe gestellt. Mit Salzburg gastiert am Sonntag (17.00 Uhr) ein nicht allzu gern gesehener Gast in Wien-Favoriten. Die Roten Bullen reisen ersatzgeschwächt, aber mit dem klaren Vorhaben an, die Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga in der 14. Runde zu verteidigen. Davor wollen Austria Klagenfurt und Sturm Graz wieder zurück auf die Siegerstraße. In Linz empfängt Blau-Weiß den LASK zum Derby (jeweils 14.30 Uhr).

Fast zehn Jahre, seit März 2014 ist Serienmeister Salzburg in der Heimstätte der Wiener Austria schon ungeschlagen. „Bullen“-Trainer Gerhard Struber kündigte vor der Partie am Sonntag aber an: „Wir müssen massiv dagegenhalten“. Schließlich hält die Austria momentan bei fünf Siegen in Folge in Meisterschaft und ÖFB-Cup. Nach dem 1:0 im Geduldsspiel gegen Austria Lustenau in der Vorwoche halten die Wiener in der Liga schon bei 705 Minuten ohne Gegentor. „Austria Wien hat aktuell einen richtigen Lauf“, meinte Struber zur Ausgangslage.

Sein Gegenüber Michael Wimmer sieht den Titelverteidiger dennoch als „großen Favoriten“, für seine Elf aber eine „Top-Herausforderung“. Die Austria müsse leistungstechnisch auf 100 Prozent kommen, um Salzburg richtig zu fordern. „Dann werden wir sehen, was passiert“, meinte der Austria-Coach. Wimmer kann wieder auf Dominik Fitz zurückgreifen. Der zuletzt erkrankte Spielgestalter scheint körperlich aber noch nicht voll auf der Höhe, er könnte zu Beginn auf der Bank Platz nehmen.

Salzburg geht mit zwei Punkten Vorsprung auf Sturm Graz in die 14. Runde, muss jedoch eine ganze Elf vorgeben. Zu den bereits verletzten Akteuren kam in dieser Woche Maurits Kjaergaard (Schulter-OP) dazu, Oscar Gloukh wird die Partie in Wien ebenfalls versäumen. Der Mittelfeldmann spielt mit Israels Nationalteam die Nachtragpartien in der EM-Qualifikation, das erste davon am Sonntag im Kosovo. Andreas Ulmer ist aufgrund einer beim 0:1 gegen Inter Mailand erlittenen Knöchelblessur fraglich.

Austria Klagenfurt lädt Sturm Graz zu einem Duell zweier Bundesligamannschaften, die zuletzt jeweils Federn lassen mussten. Die fünftplatzierten Klagenfurter wollen die Derby-Scharte ausmerzen, die zweitplatzierten Grazer nicht weiter Boden gegenüber Salzburg verlieren. Nach vielen Positivschlagzeilen galt es für Klagenfurt und Sturm zuletzt Negativerlebnisse zu verdauen. Die Kärntner unterlagen der Wiener Austria im Cup (0:1) sowie klar im Derby dem WAC (0:4). Sturm verlor gegen den LASK (1:3) und erst am Donnerstag in der Europa League bei Atalanta Bergamo (0:1).

Peter Pacult verfolgte die Europacup-Partie vor dem TV, der Erkenntnisreichtum für Sonntag hielt sich beim Klagenfurter Trainer aber in Grenzen. „Zwei verschiedene Paar Schuhe“, sagte Pacult. Er erwartet taktisch und personell Veränderungen aufseiten Sturms. So werde etwa der in Bergamo gesperrte Stefan Hierländer wohl wieder im rechten Mittelfeld spielen und links ein anderer statt des gesperrten Alexander Prass. Pacult will Sturm „permanenten Druck“ mit „schnellem Spiel nach vorne“ kontern. Klagenfurts Personalsituation ist weiter angespannt, Andy Irving trotz Rückkehr ins Mannschaftstraining weiter keine Option für die Startelf.

Bei Sturm lässt man nach drei Niederlagen in den jüngsten vier Pflichtspiele den Kopf nicht hängen. „Die Leichtigkeit wird zurückkommen. In einer Saison ist es normal, dass du irgendwann eine Phase hast, wo du verlierst“, erklärte Verteidiger Gregory Wüthrich. „Wir sind so gefestigt im Team, wir werden uns da nicht aus der Ruhe bringen lassen.“

Der Tabellenzweite hat aktuell aber mit Ladehemmung zu kämpfen. Bei erzielten Toren ist Sturm (21) hinter Salzburg (29), Rapid (27) und Hartberg (23) die Nummer vier der Liga. Mit Otar Kiteishvili und Seedy Jatta fehlen Schlüsselkräfte. Andere, wie Manprit Sarkaria und William Böving, wirken nicht ganz fit. Andreas Schicker vermisst eine gewisse Geradlinigkeit hin zum Tor. „Da sind wir in der Entscheidungsfindung ein bisschen zu kompliziert“, sagte der Sportchef.

Der LASK hingegen kann mit viel Optimismus ins zweite Oberösterreich-Saison-Derby am Sonntag gegen den Stadtrivalen Blau-Weiß Linz gehen. Mit dem 3:0 gegen Union Saint-Gilloise in der Europa League wurde am Donnerstag auch das dritte Pflichtspiel en suite erfolgreich gemeistert. „Wir haben einen guten Lauf“, betonte Offensivspieler Sascha Horvath. Trainer Thomas Sageder weiß aber: „Blau-Weiß Linz wird uns in diesem Derby alles abverlangen, darauf müssen wir uns einstellen.“

Im ersten Saisonduell hatten die tabellendritten Athletiker am 12. August vor eigenem Publikum mit 2:0 die Oberhand behalten. Ein Ergebnis, das die LASK-Kicker diesmal als Gäste wieder sehr gerne nehmen würden. „Wir wollen zeigen, dass wir in Linz die bessere Mannschaft sind“, betonte der für den anstehenden Lehrgang erstmals ins ÖFB-Nationalteam einberufene Tormann Tobias Lawal.

Blau-Weiß kassierte zuletzt nach einer 2:0-Führung noch eine 2:3-Niederlage gegen das Überraschungsteam Hartberg. Dass die Truppe von Gerald Scheiblehner in den vergangenen acht Partien zwölf der bisher 13 Punkte gesammelt hat, zeigt aber, dass sie in der Liga angekommen ist. „Wir zeigen jetzt in vielen Richtungen ein anderes Gesicht. Wir haben eine andere Spielweise und auch im athletischen Bereich aufgeholt. Wir sind auf mehreren Ebenen jetzt besser und können gegen jeden Gegner gewinnen“, resümierte Scheiblehner.

Es gebe daher andere Vorzeichen als noch vor dem ersten Derby. „Die Mannschaft hat einen absoluten Glauben, dass sie Spiele gewinnen kann. Die Sperre von LASK-Offensiv-Ass Robert Zulj sei “ein Vorteil”. Bei BW ist der Einsatz von Tobias Koch, der teilweise ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist, noch fraglich. „Es werden viele Emotionen im Spiel sein und du musst die Emotionen richtig leiten“, sagte Scheiblehner. „Es ist das erste Derby im eigenen Stadion und wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen“, so der 46-Jährige. Wie in der Raiffeisen Arena ist wieder für ein ausverkauftes Haus gesorgt, 5.595 Fans werden die Partie vor Ort verfolgen.

What's your reaction?

Leave A Reply

Je e-mailadres wordt niet gepubliceerd. Vereiste velden zijn gemarkeerd met *

Related Posts