
Ein Taucher inmitten von “Meeresrotz” – Das Bild wurde 2021 im Marmarameer gemacht.
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Stark getrübter Badespass herrscht aktuell vielerorts an der kroatischen Adriaküste. Der Grund ist die sogenannte “Meeresblüte”, oder auch wenig charmant “Meeresrotz” genannt.
Dabei handelt es sich um ein natürliches Phänomen, das vor allem im Mittelmeer auftritt. Der “Meeresrotz” ist vor allem eines: ekelhaft. Und er verdirbt Urlaubern wie Einheimischen die Lust an einem Sprung ins Meer gründlich.
So sieht ein massives Auftreten von “Meeresrotz” aus – Das Bild wurde im Juni 2021 vor Istanbul aufgenommen.
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Was ist “Meeresrotz” genau?
“Meeresrotz”, auch bekannt als “Mare sporco” (schmutziges Meer), ist ein Naturphänomen, das vor allem im Mittelmeer auftritt. Es handelt sich dabei um eine schleimige Masse, die aus Algen, Plankton und anderen organischen Materialien besteht. Diese Masse kann sich an der Wasseroberfläche sammeln und große Flächen bedecken.
Wie entsteht der eklige “Meeresrotz”?
Die Entstehung von “Meeresrotz” ist ein komplexer Prozess, der durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Dazu gehören unter anderem hohe Wassertemperaturen, Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft und geringe Wasserzirkulation. Diese Bedingungen fördern das Wachstum von Algen und Plankton, die dann absterben und eine schleimige Masse bilden.
Ist “Meeresrotz” gefährlich?
Obwohl “Meeresrotz” auf den ersten Blick ekelhaft wirkt, ist er in der Regel nicht gefährlich für Menschen. Experten betonen, dass die schleimige Masse kaum gesundheitlichen Risiken für Badende darstellt. Allerdings kann der Kontakt mit Meeresrotz unangenehm sein und Hautreizungen verursachen. Es wird empfohlen, nach dem Baden im Meer gründlich zu duschen, um eventuelle Rückstände zu entfernen.
Was tun gegen den “Meeresrotz”?
Die verstärkte Ausbreitung von “Meeresrotz” hat oft mit starken Nährstoffeinträgen in das Meer durch die Landwirtschaft in der Region zu tun. Eine umweltfreundlichere Landwirtschaft oder besser Klärung von Abwässern, die im Meer landen, können geeignete Gegenmittel sein. Da eine hohe Wassertemperatur der Ausbreitung von “Meeresrotz” zuträglich ist, wird nicht zuletzt auch der Klimawandel und der daraus resultierende Anstieg der Meerestemperatur als Ursache gewertet. Maßnahmen gegen den globalen Klimawandel helfen also auch gegen dieses lokale Problem.
So sieht “Meeresrotz aus der Nähe betrachtet aus – jedenfalls unappetitlich.
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“Meeresrotz” ist ein Naturphänomen, das vor allem im Mittelmeer auftritt und derzeit an den Küsten Kroatiens beobachtet wird. Obwohl die schleimige Masse auf den ersten Blick ekelhaft wirkt, stellt sie in der Regel keine Gefahr für Badende, nur für deren Lust am Baden, dar.